Der Breitbandausbau in Deutschland kommt nur langsam voran. Zwischen 2015 und 2017 wurden von den bereit gestellten 1,56 Milliarden Euro lediglich 27,7 Millionen ausgegeben, wie die dpa zuletzt berichtete.
Wie die Grafik von Statista zeigt, wiesen Mitte 2017 einzig in den Stadtstaaten mehr als 90 Prozent der Haushalte eine Breitband-Verfügbarkeit von mehr als 50Mbit/s auf. Spitzenreiter ist mit 96,5 Prozent Hamburg. Schlusslichter im Vergleich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und dem TÜV Rheinland sind die neuen Bundesländer: In Sachsen-Anhalt verfügt lediglich jeder zweite Haushalt über schnelles Internet, in Sachsen und Thüringen sind es jeweils 60,6 Prozent der Haushalte.
42 Prozent der deutschen Unternehmen mit 10 oder mehr Beschäftigten haben einen Breitbandinternetanschluss mit mindestens 30 Mbit/s. Diese Zahl für 2017 hat das Statistische Bundesamt im Januar diesen Jahres bekanntgegeben. Somit landete Deutschland im europaweiten Vergleich - wie bereits in den Vorjahren - im Mittelfeld. Im Durchschnitt gehen in den 28 EU-Mitgliedstaaten 40 Prozent der Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten über solch einen Breitbandanschluss ins Netz. Das Bundesamt bezieht sich hierbei auf den schnellsten festen Internetanschluss. Lässt Deutschland das europäische Mittelfeld nicht bald hinter sich,wird es den Anschluss bei der dringend notwendigen Digitalisierung der Wirtschaft verlieren, urteilen Ökonomen. Auch wenn immer mehr Regionen Zugang zu Breitbandinternet haben, bleit das Ausbautempo zu gering. Dies betrifft vor allem Unternehmen auf dem Land. Das Problem: Weil schnelles Internet Mangelware isti, bestimmt es oftmals auch nicht die Produkte und Geschäftsmodelle der Unternehmen – und wird deshalb nicht gefordert.
Quellen: stastista, Statistisches Bundesamt, dpa